Dark Traffic: Was es ist und worauf Sie achten sollten

Was ist Dark Traffic?

Beim Dark Traffic handelt es sich um Seitenaufrufe, die für Marketer nicht messbar sind. Diese erfolgen über Direktlinks in Mails oder Messenger und nicht über die klassische Google Suche.

Die Bedeutung des Dark Traffic für das Marketing

Dass der Traffic nicht korrekt gemessen werden kann, spielt für Marketer eine große Rolle. Denn sie können nicht nachvollziehen, ob eine Marketingmaßnahme den erwünschten Erfolg erzielt haben. Kommen Nutzer über einen Direktlink, der beispielsweise in einer Mail oder über einen Messenger Dienst, wie WhatsApp, Signal oder Telegram versendet wurde, erhalten die Seitenbetreiber keine Informationen darüber, woher Ihre Nutzer kommen. Dementsprechend können nur wenig Rückschlüsse über das Nutzerverhalten gezogen werden. Aus Marketing-Perspektive wäre ein perfektes Tracking aller Nutzer wünschenswert, da so für jede einzelne Person ein Profil erstellt werden könnte, welches mit den entsprechenden Werbemaßnahmen versehen werden könnte. Jedoch haben gesetzliche Regelungen wie die DSGVO einem solchen Tracking einen Riegel vorgeschoben.

Was sind Gründe für Dark Traffic?

Es gibt verschiedene Gründe, warum es zu Dark Traffic kommt. Sowohl Mensch als auch Software haben bestimmte Interessen, die durch das Verschleiern der Herkunft erzielt werden sollen.

• Bestimmte Suchmaschinen wie beispielsweise Duck Duck Go verschleierndes das digitale Nutzerverhalten der Suchenden. Das Ziel ist es dabei, die Privatsphäre der Nutzer zu schützen und das Recht auf Anonymität zu stärken.
• Aber auch ein gesteigertes Bewusstsein in der Bevölkerung bezüglich des Datenschutzes lässt Nutzer ihre digitalen Fingerabdrücke im Internet verwischen oder sie darauf achten, dass sie diese gar nicht erst hinterlassen.
• Zudem werden Virtual Private Networks (VPNs) immer beliebter und häufiger genutzt. Diese virtuellen Privatnetzwerke verschleiern die Herkunft der Nutzer und ermöglichen ein anonymes Browsen im Internet.
• Des Weiteren versenden Nutzer zunehmend mehr Direktlinks über Messenger oder Maildienst, sodass deren Herkunft nicht mehr so einfach erfasst werden kann, wie es bei einer organischen Suche der Fall wäre.
• Aber auch Suchmaschinen wie Google wollen zunehmend die Privatsphäre ihrer Nutzer stärken. Dafür ermöglichen sie eine Anonymisierung der Suche. Zusätzlich hindert der HTTPS Standard das Abfischen von zusätzlichen Browserinformationen.

Wie können Sie Dark Traffic erkennen?

Bisher lässt sich Dark Traffic nur äußerst schwer erkennen. Gerade durch die Nutzung von VPNs sind die Rückverfolgung und eine Analyse des Nutzerverhaltens kaum möglich. Handelt es sich bei der besuchten URL um eine äußerst kurze URL, kann mithilfe von Google Analytics nicht nachvollzogen werden, ob es sich dabei um einen Direktlink (bspw. aus einem Messenger oder einer Mail) handelt oder ob diese händisch eingegeben wurde. Nur organische Suchen können präzise gemessen werden. Handelt es sich hingegen um längere URLs, kann davon ausgegangen werden, dass diese nicht durch eine organische Suche erreicht wurden, sondern durch den Klick auf einen Direktlink.

Dark Traffic entgegenwirken

Dark Traffic kann nur schwer begegnet werden. Bei kurzen URLs ist nicht ersichtlich, ob diese händisch eingetippt wurden oder durch einen gesendeten Link erreicht wurden. Worauf Sie achten sollten, ist, dass einige Menschen aus Datenschutzgründen dazu neigen ihre digitalen Fingerabdrücke zu verschleiern. Geben Sie den Nutzern also das Gefühl und die Sicherheit, dass Sie vertrauensvoll mit den Daten umgehen. So können Sie zumindest Menschen mit diesen Bedenken entgegenkommen. Viel mehr kann man aktuell leider nicht machen.

Fazit

Dark Traffic stellt viele Marketer ein Problem, da das Nutzerverhalten nicht mehr so präzise analysiert werden kann. Dementsprechend ist nicht mehr ersichtlich, wie die Nutzer auf die jeweilige Seite gekommen sind. Aus Datenschutzperspektive ist Dark Traffic hingegen äußerst wünschenswert.