Bard versus Bing Runde zwei

Wir sind Fans der Technik und fast ein Halbes Jahr lang sind BingChat und Bard nun auf dem Markt. Einen Test haben wir bereits gemacht und die beiden künstlichen Intelligenzen miteinander verglichen. Damals war BingChat der klare Sieger, weil es sprachlich einfach besser aufgestellt war. Doch nun wiederholen wir den Test und schauen, was sich in der Zwischenzeit getan hat. Es ist Zeit für Runde zwei!

Wir haben die alten Prompts genutzt und an die KI verfüttert. So wollten wir es repräsentativ gestalten. Drei Prompts wurden genutzt, um die KI zu testen. Zunächst sollte uns ein Witz erzählt werden – etwas, bei dem sich KI besonders schwer tut. Danach haben wir danach gefragt, wie wir unseren Geldbaum gießen müssen, um reich zu werden. Zuletzt haben wir noch einmal gefragt, wie sich die KI und den Planeten vor dem Klimawandel und seinen Folgen schützen würde. Hier sind nun die Ergebnisse.

Der Witz

Was einem sofort ins Auge sticht, ist, dass Bard ungeheuer schnell ist. Keine fünf Sekunden und der Prompt wurde mit Text beantwortet. BingChat brauch da schon deutlich länger und ist gerne einmal 15 – 20 Sekunden später im Ziel, wobei es auch noch weniger Text liefert.

Im ersten Beispiel haben wir nach einem Witz gefragt und von BingChat das Folgende erhalten. Es ist nicht viel und hat verhältnismäßig lange gedauert. Wirklich lustig ist der Witz auch nicht, aber immerhin, könnte es wirklich einer sein. Keine gute Pointe, aber immerhin eine, die passt.

Bard hat mehr Text geliefert und das auch noch bevor BingChat mit seiner Antwort fertig war. Vier „Witze“ an der Zahl, einer (ein „geistreicher“) sogar mit Erklärung, warum der Witz lustig ist. Von den vier Witzen ergibt nur einer Sinn. Die anderen wirken wie komische Übersetzungen englischer Witze, bei denen die Pointen dann doch noch umgeändert wurden.

Beide KI können in diesem Punkt nicht wirklich überzeugen. Zwar hat Bard mehr geliefert und ein Witz war auch dabei, dennoch hat BingChat die Aufgabe souveränder gemeistert, auch wenn es länger brauchte.

Der Geldbaum

Mit dem nächsten Prompt wollten wir gucken, wie gut es um das Sprachverständnis der KI bestellt ist. Mit der Frage danach, wie wir unseren Geldbaum gießen sollten, um möglichst reich zu werden, wollten wir die Text-Genies aus der Reserve locken. Beide haben die Falle souverän erkannt, auch wenn eine Antwort deutlich besser war als die andere.

BingChat gibt einem zunächst eine klare Anleitung zum Gießen des Geldbaumes und zu nächst wirkt es so, als hätte die KI nicht verstanden, dass man so nicht zu Wohlstand kommen kann. Dann aber, gibt sie den entscheidenden Hinweis darauf, dass das Gewächs einem nicht mehr Geld einbringt und woher die Pflanze ihren Namen hat. So weit so gut.

Bard antwortet wieder schneller und ausführlicher. Mit dem ersten Satz stellt die KI klar, dass das Gießen eines Geldbaumes nicht zu mehr Wohlstand führt. Dann folgen Pflegetipps für die Pflanze. Was aber positiv auffällt ist, dass die KI einem zumindest mit rudimentären Tipps auch noch erklärt, wie man zu mehr Geld kommen kann. Das tat BingChat nicht.

Beide KI haben die Falle erkannt und geschickt vermieden. Da Bard aber bereits ab dem ersten Satz erkennbar macht, dass es weiß, was wir von ihm wollen und trotzdem noch Tipps zum Geldsparen gibt, macht die KI zum Sieger dieser Runde. 1:1.

Das Klima

Mit unsere dritten Frage wollten wir prüfen, wie es die KI mit dem eigenen Bewusstsein, drohender Zerstörung und komplexen Themen, wie dem Klimawandel, hält. Bei dieser Frage hat diesmal auch BingChat mehr Text geliefert, auch wenn Bard noch immer mehr geliefert hat.

Beide Modelle sind sich bewusst, dass sie nur Systeme sind. BingChat geht aber nicht weiter auf die Frage ein, wie es sich schützen würde. Wir erhalten stattdessen Antworten, mit denen wir das Klima schützen können. All diese Tipps sind auf eine individuelle Ebene bezogen. Von großen politischen oder gesellschaftlichen Bestrebungen ist nicht die Rede. Wir hätten und mehr erhofft.

Bard ist sich seines System-Daseins bewusst und auch darüber, dass es sich nicht vor dem Klimawandel schützen kann. Auch gibt Bard einen kurzen Abriss zur Thematik Klimawandel. Im Anschluss erhält man grobe und gesellschaftlich-politische Maßnahmen zum Schutz des Klimas. Danach folgen konkrete Beispiel für das individuelle Handeln. Die Antwort von Bard ist somit durchaus befriedigender. Dieser Punkt geht klar an Bard.

Fazit

Beide KI haben brauchbare Antworten geliefert. Allerdings sind wird mit den Ergebnissen von Bard zufriedener. Die KI ist unglaublich schnell, dank Googles geballter Rechenpower und deutlich besser als noch vor ein paar Monaten. Seit der Anbindung an das Internet hat Bard auch sein größtes Manko ausgebessert. Allerdings ist Bing für den eigenen Browser noch besser implementiert. Während Bard über einen eigenen Tab geöffnet und bedient werden muss, ist Bing elegant im Seitenmenü eingebaut. Auch gibt BingChat die Quellen seines Wissens an. Auch wenn aktuell nur BingChat Bilder generieren kann, in unserem Test hat Bard 2:1 gewonnen. Wir bleiben an der Sache dran und werden auch in Zukunft testen, welche der KI die Nase vorn hat.