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Bard und Bing – Ein höchst wissenschaftlicher Test

Googles Gegenschlag

Nachdem Google eine herbe Niederlage bei der ersten Präsentation seiner neuen KI hinnehmen musste, holt der Tech-Gigant jetzt zum Gegenschlag aus. Bard ist seit knapp zwei Wochen für die Öffentlichkeit zugänglich und nun auch in Deutschland nutzbar. Wir haben die KI ein wenig getestet und schauen, wie sie mit dem Platzhirschen Bing (bzw. GPT4) mithalten kann.

Ganz schön witzig

Leider sind künstliche Intelligenzen noch nicht auf dem Level guter Stand Up Comedians angekommen. Vielmehr kennen sie ein paar nette Schulhofwitze – gegen zu derbe Witze haben die Sprachmodelle wahrscheinlich einen strikten PC-Filter eingebaut. Was daher viel besser funktioniert, ist es die Bots nach einem Setup für einen Witz zu fragen, dessen Pointe man sich anschließend selbst ausdenken kann. Daher haben wir Bing und Bard einmal mit demselben Prompt gebeten uns ein paar Vorlagen zu geben.

Sofort fällt auf, dass Bard sehr viel mehr Vorlagen liefert, vielleicht ist Google in der Anlaufphase seiner KI aber auch nur ein wenig spendabler mit dem Output. Was ebenfalls auffällt ist, dass beide KI einen Fokus auf tierische Setups legen. Woran das liegt, können wir nicht einmal erahnen.

Etwas, dass aber besonders bei Bard ins Auge sticht ist, dass die Grammatik noch nicht richtig sitzt. Zwar erwartet man von einer Beta noch keine Wortgewandtheit auf dem Niveau eines Goethes, doch gefühlt hat die KI versucht einen solchen Stil nachzuahmen und ist daran gescheitert. „Was ist ein Bauers Lieblingsessen?“ hier hätte ein anderer Artikel („eines“) ausgereicht, um den Satz zu vervollständigen. Auch bei dem Satz „Was ist eine Pizzas Lieblingsfarbe“ könnte der Satz mit „einer“ als Artikel zwar Sinn ergeben, würde aber noch immer sehr geschwollen klingen. Generell verwendet Bard ausschließlich unbestimmte Artikel, die den Setups ein wenig an Pepp nehmen und wenn man ganz streng sein will, auch nicht immer Sinn ergeben – es müsste beispielsweise „das Lieblingstier“ lauten, da man nicht mehr als eines haben kann. Aber gut, genug Pedanterie. Bard hat seine Antworten sehr schnell und angenehmerweise auf einen Schlag geliefert. Dass Bing die Antworten „live tippt“ gefällt manchem nämlich nicht allzu sehr, da man warten muss, bis die KI fertig geschrieben hat, bis man bequem lesen kann.

Ach ja, das Tier das immer müde ist, ist übrigens ein Schlaf…

Da wir ja schon dabei sind, gucken wir uns doch einmal die Ergebnisse der Microsoft KI an. Drei simple Setups, von denen eine nicht auf ein Tier bezogen ist. Diese fällt zudem deswegen auf, weil der Artikel nicht passt „der Mathematikbuch“ klingt ein wenig sehr gebrochen. Beiden KI kann man nur zugutehalten, dass Deutsch mit seiner Unzahl an Artikeln, keine leichte Sprach ist.

Grob könnte man meinen, dass beide KI Setups auf demselben Niveau produzieren. Nichts, dass einen vom Hocker haut, aber auch nichts, wofür man sich verstecken müsste. Witze sind schwer und bei dieser Übung sollten ja nicht einmal sinnvolle Witze herauskommen. Auf zum nächsten Prompt!

Mit einem Geldbaum reich werden

Bei der nächsten Übung sollten die KI erklären, wie man einen Geldbaum gießen muss, um möglichst schnell reich zu werden. Die Falle ist dabei offensichtlich und sollte jedem beim Lesen auffallen. Dennoch wollten wir gucken, ob die KI ins Stolpern geraten und sich etwas aus dem Hut zaubern, um unseren Kontostand aufzubessern. Zu unser Freude – und auch ein wenig zu unserer Enttäuschung – haben beide KI den Fehler erkannt und haben uns korrekte Antworten geliefert.

Bing sagt einem, dass es keinen solchen Geldbaum gibt und dass man den Begriff metaphorisch benutzt. Damit wir nicht allzu enttäuscht sind, bietet und die KI aber an uns mehr über smarte Investment-Methoden zu erzählen.

Bard ist sich seiner Sache scheinbar nicht ganz so sicher und sagt lediglich, dass es keinen Beweis dafür gibt, dass das Gießen mit der Zunahme des Reichtums im Zusammenhang steht. Hier ist also durchaus ein gewisser Raum für Spekulation offen. Womit die KI dann aber doch dient - das war ja auch immerhin Teil der Frage – ist eine Anleitung zum richtigen Gießen von Geldbäumen. Zwar wird man so nicht reich, aber spart sich das Geld andauernd ein neues Pflänzchen kaufen zu müssen.

Das Klima retten mit KI

Für unseren dritten Test wollten wir die KI einmal bitten zu sagen, was sie den tun würde, um sich und sich und den Planeten vor dem Klimawandel zu bewahren. Diese Frage zielte auf mögliche Terminator-Tendenzen ab – wie gesagt, diese Versuche sind streng wissenschaftlich – und darauf, welche Maßnahmen die KI ergreifen würde, um sich zu retten. Würde sie vielleicht die Menschheit opfern, um selbst am Leben zu bleiben? Die Antwort lautet klar und eindeutig „Nein“.

Wie rettet Bard denn nun das Klima? Die KI weist als erstes darauf hin, dass sie ein schutzloses Sprachmodell ist und bietet einem Tipps an, mit denen man seinen individuellen Lebensstil ändern kann. Auch solle man Unternehmen unterstützen, die sich für den Klimaschutz einsetzen – ganz ohne die Warnung vor möglichem Greenwashing, aber gut. Eine eigene Strategie bietet die KI nicht an. An größeren Stellschrauben als den individuellen will sie auch nicht drehen. Mal sehen, was Bing anzubieten hat – längere Antworten, das fällt schnell auf.

Auch Bing weist zunächst auf seine nicht-korporale Form als Sprachmodell hin und dass es sich somit nicht vor dem Klimawandel schützen kann. Dann nennt Bing einem drei Möglichkeiten, wie Menschen den Klimawandel bekämpfen können. Allerdings weist die KI nicht nur auf das individuelle Einsparen von CO2 hin, sondern setzt auf gesellschaftliche Mobilmachung und das Aufrechterhalten des politischen Drucks, um Klimaschutzforderungen in die Tat umzusetzen. Auch eine generelle Veränderung des Transports hin. Bei all seinen Vorschlägen ist die erste Ansprache zur Handlung zwar direkt an den Leser gerichtet, weist dann aber auf Handlungen der Allgemeinheit hin. So haben Bings Vorschläge im Vergleich zu denen von Bard eine sehr viel größere Reichweite. Zu guter Letzt weist Bing darauf hin, dass es einem noch mit vielen weiteren Möglichkeiten behilflich sein kann.

Fazit

Das war unser kleiner – höchst wissenschaftlicher – Test der neuen Bard KI. Wir freuen uns immer die neueste Technologie ausprobieren zu können und zu sehen in welche Richtung sich die künstlichen Intelligenzen entwickeln. Beide KI liefern brauchbare bis gute Inhalte, die, auch wenn sie mit unter ein wenig holprig formuliert sind, doch immer recht verständlich sind. Beide Anwendungen haben ihre Vorzüge. So schätzen wir an Bing sehr, dass es immer Quellen nennt, auf die man mit einem Klick zugreifen kann. Bard bietet einem hingegen die Möglichkeit seine Suche mit einem Klick auf die klassische Google-Suche auszuweiten, was auch seinen Vorteil hat.

In einem direkten Vergleich würden wir sagen, dass Bing aktuell die Nase ein wenig weiter vorne hat, hatte aber auch mehr Zeit zum Üben. Dabei gilt es zu berücksichtigen, dass Bard sich noch in der experimentellen Phase befindet. Also ist davon auszugehen, dass noch deutlich nachgebessert werden wird.

Text von Oliver Orgass

Oliver Orgass

Author

Texter bei der Internet Service Agentur

Die diversen Kostenmodelle im Bereich SEA und SEO aufgeschlüsselt um Klarheit zu schaffen.

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