Google löscht Reviews und Bewertungen.

Warum sind die Bewertungen so wichtig?

Bis zu fünf Sterne und ein kurzer Text geben in der Regel recht schnell Aufschluss darüber, ob ein Geschäft von den Locals gerne aufgesucht wird oder nicht. Wer geht nämlich schon gerne in ein Restaurant, das nur eine mittelmäßige Bewertung hat und über das gesagt wird, der Service sei unfreundlich? Die Bewertungsfunktion von Google ist Fluch und Segen zugleich. Denn durch eine Manipulation der Bewertungen lässt sich ein Zerrbild erzeugen, was Nutzern die Auswahl von Geschäften und Diensten unnötig erschwert.

Was geschieht also gerade?

Aktuellen Berichten zufolge löscht der Google-Konzern aktuell in regelrechten Wellen Reviews und Bewertungen. Schon vor ein paar Monaten hat sich das Unternehmen darum bemüht Scam-1-Sterne Bewertungen zu löschen. Dies hat viele kleine Unternehmen aufatmen lassen. Denn eine schlechte Bewertung kann einer Geschäftsblockade gleichkommen. Ist der digitale Ruf nämlich beschädigt, bleiben die Kunden aus.

Zudem sind die Google-Bewertungen sind nicht nur eine vertrauensbildende Maßnahme gegenüber der Kundschaft, sondern helfen Seitenbetreibern auch bei der organischen SEO. Google will seinen Nutzern nämlich immer die beste Option in Ihrer Nähe anzeigen, da stören unauthentische Bewertungen ungemein. Gerade für kleine Unternehmen, die in der Regel wenig Bewertungen haben, kann bereits eine einzelne schlechte Bewertung zu einem schlechteren Ranking und einem massiven Image-Schaden führen. Aber auch das Gegenteil ist der Fall. Gekaufte und durch einen Anreiz erhaltene gute Bewertungen geben kein Bild der Realität wieder. Daher ist das Vorgehen gegen solche Reviews absolut wünschenswert.

Google ändert seine Richtlinien.

Kürzlich hat der Google-Konzern seine Richtlinien in Bezug auf das Veröffentlichen von Kommentaren über den Google-Maps Service geändert. Was neu ist, ist, dass Unternehmen keine Gefälligkeiten anbieten dürfen, um eine gute Bewertung zu erhalten und sich dem Hinterlassen einer negativen Bewertung nicht in den Weg stellen dürfen.

Dies hat den Hintergrund, dass auch Unternehmen mit allen Mitteln versuchen eine bestmögliche Bewertung zu erhalten. So sind gewisse Anreize gegenüber den Kunden, die zum Ziel haben, dass diese eine gute Bewertung hinterlassen oder negative Bewertungen zu entfernen, verboten. Ebenso verhält es sich auch bei den gekauften Bewertungen. Kommentare, die keine tatsächlichen Erlebnisse bei den jeweiligen Geschäften widerspiegeln, werden von Google gelöscht. Das Ziel ist es nämlich Suchenden einen möglichst realen Einblick in das Unternehmen und zu den erwartbaren Kundenleistungen zu vermitteln.

Warum schreitet Google ein?

Zu sagen, was der Tech-Gigant plant, kommt dem Blick in eine Glaskugel gleich. Jedoch könnte das aktuelle Ziel sein, dass das Löschen im Zusammenhang mit dem aktuellen Core Update steht. Google hat nämlich seine Prioritäten mit dem letzten Core-Update angepasst. Die Suchmaschine legt nun noch mehr Wert darauf ihren Nutzern möglichst nützliche Informationen zukommen zu lassen. Dass unauthentische oder gar gefakte Rezensionen dabei hinderlich sind, sollte schnell klar sein. Daher wäre es nur logisch, wenn der Konzern gerade eingreift, um das Core-Update auch in diesem Bereich seiner Anwendung umzusetzen.

Durch das Löschen obstruktiver, gefakter oder gekaufter Kommentare soll ein objektives Bild gezeichnet werden, das Nutzern bei Ihrer Suche hilft. So weit, so gut. Die Frage, die es zu klären gilt, bleibt, wie Google erkennt, bei welchen Bewertungen es sich um echte und unechte handelt.

Woher stammen die unechten Reviews?

Bei den Bewertungen ist immer zu unterscheiden, was genau bemängelt wurde. War der Service schlecht oder unfreundlich, das Produkt mangelhaft oder gab es schlicht andere Mängel, die eine solche Bewertung rechtfertigen? Es ist nämlich nie klar, aus welchem Grund die Rezension verfasst wurde. Mal war es ein schlechter Service, der zu einer schlechten Bewertung geführt hat, mal handelt es sich einfach um einen Troll. Mal war es ein überragendes Angebot, das zu einer guten Bewertung geführt hat, mal war es der Gutschein, der Kunden für eine gute Bewertung versprochen wurde. Was genau die Motivation für eine Bewertung ist, ist für Laien nicht zu erkennen. Google hingegen scheint einen Weg zur Unterscheidung gefunden und löscht unauthentische Beiträge.

Doch es gibt auch noch andere, unschönere Gründe, wie es zu schlechten Bewertungen kommen kann. Scammer. Diese hinterlassen eine schlechte Bewertung und fordern mitunter eine Art Lösegeld, um diese wieder zu löschen. Falls dem nicht nachgekommen wird, wird mit einer ganzen Welle weiterer 1-Sterne Bewertungen gedroht. Leider ist dieses Vorgehen kein Einzelfall, doch Google geht gegen diese Form der Erpressung vor und kommt auf Anfrage der Löschung nach. Auch diese Bewertungen spiegeln (offensichtlich) nicht die tatsächliche Kundenerfahrung der Nutzer wider, daher ist das Eingreifen von Google in diesem Falle gerechtfertigt.

Fazit

Was kann man also aus dem Löschen der Rezensionen und Bewertungen ziehen? Wir wissen, dass es Bewertungen gibt, die schlicht und ergreifend kein Bild von der Realität geben. Google will, dass die Rezensionen von echten Menschen und aus echten Erfahrungen stammen. Gefakte Beiträge sollen verschwinden, damit Suchenden ein objektives Bild über die Leistungen von Geschäften geboten wird. Das Löschen der Beiträge kann also als positiv aufgefasst werden, da sich der Konzern, zumindest in diesem Falle, um Transparenz bemüht.