SEA vs. KI-Antworten: Wer wird siegen?

Das eigene Produkt entwerten, um der Konkurrenz zu schaden?
Der Platzhirsch gerät unter Druck
Seit fast einem Jahr nutzt Google die KI-Übersicht, um Suchenden schnellstmöglich Antworten zu liefern. Was für Nutzer unheimlich praktisch ist, ist für SEA-Kunden ein wahrer Graus. Denn die Klicks auf klassische Anzeigen nehmen ab. Google lässt sich dabei bewusst eine Menge Geld durch die Lappen gehen. Warum? Weil der Riese aus den USA nicht anders kann. Die KI-Konkurrenz ist zur Stelle und droht Google ernsthafte Marktanteile abzulaufen. Daher ist ein Handeln zwingend erforderlich, auch wenn es schmerzhaft ist. Wir stellen uns die Frage „SEA vs. KI-Antworten: Wer wird siegen?“
OpenAI als größter Konkurrent
ChatGPT ist synonym mit LLMs und KI im Allgemeinen – zumindest für die meisten Endnutzer. Der große Wurf gelang OpenAI als es einen Einblick in ein Work-in-Progress namens „ChatGPT“ gab und dabei unverhofft auf Gold stieß. Denn schnell wurde der menschenähnliche Chat-Bot zu einer Alternative zu den klassischen Suchmaschinen, nämlich zu einer Antwortmaschine. Nutzer füttern die KI freiwillig mit sensibelsten Daten und ermöglichen so ein Profiling in einem bisher ungeahnten Ausmaß. Das versetzt Google und Co. in massiven Zugzwang. Auf dem Spiel steht nur die Zukunft der digitalen Suche.
Als Gemini nicht half, kam die KI-Übersicht
Als erste Gegenmaßnahme brachte Google die eigenen KI auf den Markt: Gemini, allerdings mit mäßigem Erfolg, da die Verbreitung bei weitem nicht an die Zahlen von ChatGPT reicht. Doch Googles Antwort lag praktisch auf der Hand. Warum nicht einfach die KI-Zusammenfassung in die eigene klassische Suchmaschine integrieren? Schlagartig erreicht man mehrere Milliarden Nutzer. Was für ein genialer Schachzug, oder? Jein, denn es gibt einen kleinen, aber feinen Nachteil: Die eigenen SEA-Anzeigen, die Google gut und gerne mehrere Milliarden Dollar im Jahr erwirtschaften, werden abgewertet. Warum? Weil Nutzer sich nach der Suchanfrage die KI-Übersicht anschauen, aber nicht mehr auf die Anzeigen der Werbekunden klicken. Das kostet gleich doppelt. Denn zum einen bleiben die Einnahmen aus und zum anderen verschlingen die KI-Antworten eine ungeheure Masse an Rechenressourcen, also Strom und Geld. Doch Google hat derzeit keine Alternative als dieses Spiel mitzuspielen, um die Nutzer nicht zu verlieren. Denn ohne Nutzer wäre Google so oder so für Werbende uninteressant. Daher werden eigene Atomkraftwerke geplant und gebaut, die die eigenen, stromhungrigen KI-Serverfarmen stets versorgen sollen.
Der Kampf um das Werbe-Monopol
Doch wie wird es weitergehen? Dass KI-Chats, wie ChatGPT, Gemini oder Copilot wieder verschwinden werden, ist nicht anzunehmen. Im Gegenteil. Die letzten Jahre haben gezeigt, dass Unternehmen KI in wirklich jeden Bereich einbauen wollen und werden – egal, wie sinnvoll das Ganze ist. Google und Co. werden sich weiterhin einen harten Wettkampf bieten, indem es darum geht das Monopol der Suchmaschinen aufzubrechen und Anteile zu gewinnen, oder den eigenen Markt zu schützen und die Vormachtstellung beizubehalten. Die Kriegskassen von Google sind tief, unheimlich tief. Daher kann der Suchmaschinenriese es sich durchaus leisten ein paar tausend Werbekunden aus der klassischen SEA zu verprellen. Immerhin gibt es mit der KI ja auch neue Möglichkeiten, um Werbende zur Kasse zu bitten.
KI und Suchmaschinen - einfach untrennbar
Dass die KI zur Suchmaschine mutiert ist, ist soweit bekannt. Doch nun stellt sich die Frage, wie man als Werbender dort die eigene Werbung platzieren kann, ohne, dass sie besonders aufdringlich oder „wie Werbung“ erscheint. Da kommen nette Empfehlungen von der KI doch als willkommene Optionen daher, oder?
SEA ist tot, lang lebe KI?!
Bisher werden die KI-Übersichten von Nutzern gut angenommen und fallen nicht als störend auf, sondern werden als willkommene Hilfe angenommen. Ob Google es damit schafft die Nutzer bei sich zu halten oder ob es sich doch den Markt mit den anderen KI-Chatbots weiter teilen muss, wird sich zeigen. Immerhin werden Google weniger sensible Daten anvertraut als es bei ChatGPT der Fall ist, das unter anderem als persönlicher Psychologe genutzt wird. Dass Werbetreibende auf die KI-Übersichten und generelle ChatBots als Werbeplattform umsteigen werden und die klassische SEA zunehmen weniger relevant sein wird, dürfte sich aber wahrscheinlich weiterhin bewahrheiten. Doch die guten alten Anzeigen werden auch in näherer Zukunft noch vorhanden sein und für Werbende von Interesse sein – wahrscheinlich. Vielleicht ergibt sich für Werbende sogar ein kleiner Vorteil daraus, zumindest, da die Preise für die Anzeigen fallen könnten, falls die Nutzer primär auf die KI-Antworten setzen sollten… Naja, ein richtiger Gewinn sieht doch ein wenig anders aus.
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